Montag, 29. Dezember 2025 – internet24 Boulevard –
Im pulsierenden Seoul sorgt ein neuer Reisetrend für Aufsehen: Hotelzimmer werden gebucht, um sich einfach nur zu erholen. Kein Sightseeing, kein Zeitplan, kein Wecker. Hotels bieten jetzt „Nichtstun“-Pakete mit Verdunkelungsvorhängen, schallisolierten Zimmern und absoluter Ruhe an. Gäste machen ein Nickerchen, streamen Filme, lesen oder lassen einfach den Blick schweifen und entdecken, dass bewusste Entspannung die erholsamste Auszeit überhaupt sein kann.
Immer mehr Menschen buchen „Nichtstun“-Hotelzimmer in Seoul
In der pulsierenden Metropole Seoul gewinnt ein überraschender Reisetrend an Beliebtheit: absolutes Nichtstun. Immer mehr Menschen buchen Hotelzimmer nicht, um Sehenswürdigkeiten zu erkunden oder an Veranstaltungen teilzunehmen, sondern einfach nur, um sich zu erholen. Kein Sightseeing-Programm. Keine vollgepackten Reiserouten. Kein Wecker. Nur ein sauberes Zimmer, ein bequemes Bett und eine kurze Auszeit vom Alltag.
Hotels haben diesen Trend schnell erkannt und aufgegriffen. Viele bieten nun spezielle „Ruhepakete“ an, die speziell für Gäste konzipiert sind, die Ruhe und Entspannung suchen. Diese Pakete beinhalten oft Verdunkelungsvorhänge, schallisolierte Zimmer, sanftes Licht und minimalen Check-in-Aufwand. Manche werben sogar mit Zimmern, die „ablenkungsfrei“ sind, und ermutigen Gäste, Benachrichtigungen auszuschalten und E-Mails erst einmal zu ignorieren.
Im Zimmer angekommen, finden die Gäste zu einem entspannten Rhythmus. Der Zimmerservice ersetzt Restaurantbesuche. Streaming-Filme ersetzen Sightseeing-Touren. Manche machen stundenlang ein Nickerchen, andere lesen Bücher, die sie schon seit Monaten aufgeschoben haben, und einige geben zu, einfach nur im Bett zu liegen, aus dem Fenster zu schauen und den Luxus zu genießen, keinerlei Erwartungen zu haben.
Für viele ist diese Erfahrung überraschend emotional. Gäste sagen oft, es sei das erste Mal seit Monaten oder sogar Jahren, dass sie wirklich zur Ruhe gekommen sind. Seoul ist bekannt für sein hohes Tempo, lange Arbeitszeiten und die ständige digitale Erreichbarkeit, daher wirkt die Idee bewusster Erholung fast radikal. Sich bewusst für das Nichtstun zu entscheiden, wird zu einem kleinen Akt der Selbstfürsorge.
Soziale Medien haben dazu beigetragen, dass dieser Trend weiter an Bedeutung gewonnen hat. Menschen posten Fotos von Hotelfenstern, unberührten Betten und minimalistisch eingerichteten Zimmern mit Bildunterschriften wie „Ausruhen ist produktiv“ oder „Das ist mein Urlaub“. Die Kommentare sind voll von Menschen, die zugeben, dass sie sich genau dasselbe wünschen.
Diese Aufenthalte sind unspektakulär – keine luxuriösen Spa-Behandlungen oder Partys auf dem Dach. Und genau das ist der Punkt. Es ist eine Erinnerung daran, dass Erholung keinen Grund braucht und Stille nicht verdient werden muss.
Quelle: Globalgrunds (Clara Synth – globalgrounds head editor)





