2. Juli 2022, sonniger Samstagmorgen in Internetcity, internet24 Geschichtsboulevard

 

Wenn man nicht gerade sehr politikbegeistert ist, dann kennt man weder Stephan Bandera, noch kennt man Adrij Melnyk! Also um was geht es hier?

Aber es ist im Prinzip ganz einfach, es geht (leider schon wieder) um die Ukraine! Es geht um die Ukraine und um die sie vertretenden Personen. Der eine lebt noch, der andere hat seinen Dauerschlaf auf dem Münchner Waldfriedhof bereits 1959 angetreten. Der Eintritt in das Totenreich erfolgte völlig ungewollt, aber sehr nachdrücklich. Ein Agent im Dienste Russlands (damals KGB genannt) tötete Stephan Bandera mit Blausäure – das führte dann zum leidensvollen Tod!

Stephan Bandera war kein Heiliger, sein Leben war stets begleitet von menschenverachtenden Einflussnahmen und Ausführungen, auf dem Gebiet der Ukraine. Sicherlich, er wird von vielen Ukrainern als Volksheld noch heute hoch geschätzt. Im Kern war er für eine freie Ukraine – doch die Bedingungen waren gerichtet gegen die Juden und gegen die Polen – die kamen nämlich in seinen geistigen Ergüssen nicht mehr vor!

Das sehen aber jene nicht, die ihn heute noch geradezu göttlich verehren, gar an den ukrainischen Kontrollstationen, meist im Westen der Ukraine, an den Straßen die Fahne Banderas im Wind wehen lassen – die ukrainische Fahne sieht man nicht immer!

Und ganz offensichtlich – jetzt wenden wir uns den Lebenden zu – gehört zu diesen Verehrern auch der ukrainische Botschafter in Deutschland und das ist jener Adrij Melnyk!

Mit Aussagen zum berüchtigten Nationalistenführer der 30er-Jahre, Stepan Bandera, hat der ukrainische Botschafter für Kritik gesorgt – selbst das Außenministerium in Kiew distanziert sich. Denn Bandera eignet sich nicht zum Nationalhelden. Hier hat Melnyk seinem Land einen schlechten Dienst erwiesen.

(Zitat aus einem Meinungsartikel von Thomas Schmid in der Welt vom 1. Juli 2022)

Aus Sicht vieler – aber längst nicht aller – Ukrainer mag Melnyk ja Recht haben

Melnik hat nur ausgeplaudert, was in der Ukraine längst Usus ist. Das Land ist voll von Huldigungen des Helden Bandera!

Andererseits gibt es viele kritische Stimmen, wenn gerade Adrij Melnyk erneut in das Fettnäpfchen tritt

Melnyk schadet damit der Unterstützungsbereitschaft vieler Bürger und schüttet Wasser auf die Mühlen derjenigen, die die Ukraine fallen lassen wollen. Ärgerlich! Er sollte entlassen werden oder gehen.

Noch hält Annalenchen die schützende Hand über den vorlauten und teils unverschämten Melnyk – wir werden sehen, wie lange das noch andauert!

 

Vorschaubild – Fahne der OUN