Es muss ja so schön sein, zu verreisen und zwar nach Kiew! Es ist ein Gedränge, aber nicht am Bahnsteig, nicht am Airport-Terminal, sondern an einem der polnischen Grenzübergänge. Was für eine Hektik dort, die einen wollen heraus aus der Ukraine, möglichst schnell, die anderen wollen wieder hinein oder das erstemal einreisen. Zu diesem Hin- und Hertourismus will sich nun auch ein gewisser Friedrich Merz einreihen. Als früherer Handelsbeauftragter von Black Rock kann er es einfach nicht lassen, Geschäften aller Art nachzugehen (“Atlantikbrücken-Business”).
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar sind nur wenige deutsche Spitzenpolitiker in das Land gereist. Mitte April waren die Vorsitzenden der Ausschüsse für Auswärtiges, Verteidigung und Europa – Michael Roth (SPD), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Anton Hofreiter (Grüne) – in der westukrainischen Stadt Lwiw. Einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kiew hatte die ukrainische Regierung abgelehnt und zugleich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eingeladen.
Herrgott, was für ein Geschachere um die Lastminute Plätze …
Abbildung: Yoana, “Life without rules” – ein Abbild von Merz wollte wirklich niemand sehen!