Mittwoch, 22. Januar 2024 – internet24 Boulevard
Trump begnadigt Silk-Road-Gründer Ross Ulbricht: Vom Leben hinter Gittern in die Freiheit
In einem Schritt, der Kritiker verblüfft und Anhänger begeistert, hat US-Präsident Donald Trump Ross Ulbricht, den Mann hinter dem berüchtigten Darknet-Marktplatz Silk Road, vollständig und bedingungslos begnadigt. Ulbricht, der 2015 wegen des Betriebs der Untergrundplattform zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, kam nach über einem Jahrzehnt Haft frei.
Silk Road wurde 2011 gegründet und entwickelte sich zu einem globalen Schwarzmarktzentrum, auf dem Benutzer mit Bitcoin alles von Drogen bis zu gefälschten Dokumenten handelten. Sein Erfolg trug dazu bei, Kryptowährungen ins allgemeine Bewusstsein zu katapultieren, zog aber auch den Zorn der Strafverfolgungsbehörden auf sich. Ulbricht, im Internet als „Dread Pirate Roberts“ bekannt, wurde nicht nur beschuldigt, diesen Handel ermöglicht, sondern auch Morde angestiftet zu haben – obwohl es keine Beweise dafür gab, dass diese Pläne tatsächlich ausgeführt wurden.
Trump löste ein Wahlversprechen ein und verkündete die Begnadigung auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Er bezeichnete Ulbrichts Strafe als „lächerlich“ und bezeichnete die an seiner Verurteilung Beteiligten als „Abschaum“. Die Entscheidung des Präsidenten wurde als Zugeständnis an die Kryptowährungs-Community gesehen, die sich unter dem Schlachtruf „Free Ross“ schon lange für Ulbrichts Freilassung einsetzt. Trumps Versprechen, den Krypto-Sektor zu deregulieren, hat bereits zu einem rasanten Anstieg der Bitcoin-Preise geführt.
Kritiker weisen auf die Schattenseite der Geschichte hin: Staatsanwälte führten mehrere Todesfälle auf Drogen zurück, die auf Silk Road gekauft wurden, und unterstrichen damit die realen Auswirkungen der Aktivitäten der Plattform. Doch Ulbricht beharrte darauf, dass es seine Absicht gewesen sei, eine Plattform für den freien Markt zu schaffen, die die Privatsphäre und Autonomie der Nutzer respektiert.
Ulbrichts Begnadigungsanwalt Brandon Sample bezeichnete die Begnadigung als Chance für Ulbricht, sein Leben wieder aufzubauen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Der Schritt steht auch im Einklang mit Trumps übergeordneter Vision, die seiner Ansicht nach unverhältnismäßige staatliche Übergriffe sowohl in der Strafjustiz als auch in der Kryptowährungsregulierung rückgängig zu machen.
Auch wenn sich der Staub gelegt hat, bleibt Ross Ulbrichts Geschichte ein Zündstoff für Debatten. War er ein visionärer Pionier oder ein rücksichtsloser Förderer von Kriminalität? Eines ist sicher: Seine Freilassung markiert ein neues Kapitel in der sich ständig weiterentwickelnden Saga der digitalen Währungen und der Online-Freiheit.