Dienstag, 10. Januar 2023 – internet24 – “Die Stadt unter der Erde” Boulevard

 

War es einst Jules Verne, der mit “Stadt unter der Erde”, die Menschen erstaunen und begeistern konnte, sind es heute die langgestreckten und stark verzweigten Tunnelsysteme des ehemaligen Salzbergwerks in Bachmut im Osten der Ukraine (Oblast Donezk).

Aber halten wir uns vor Augen, auch im stark umkämpften Oligarchenstahlwerk des Rinat Achmetow, ehemals “Asow-Stahl”, gab es ein weit verzweigtes unterirdischen Wege- und Transportsystem. Die Luft immer stickig, es ist der modrige, immer wahrnehmbare kalte Leichengeruch, denn halblebende und gestorbene Menschen gibt es dort unten – im Asow-Stahl – genug!

Und jetzt also Bachmut, unsere Wikifreunde dokumentieren wie folgt:

Ab dem 18. Jahrhundert wurde in der Umgebung der Stadt Bachmut Salz gewonnen und intensiver Salzhandel getrieben. 1924 wurde die Stadt zu Ehren des russischen Revolutionärs Artjom in Artemiwsk umbenannt.

In den umfangreichen unterirdischen Gängen und Höhlen begingen Mitglieder der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Erschießungen an der Bevölkerung. Zwischen dem 9. und 12. Januar 1942 wurden zudem etwa 3000 Juden aus der Stadt von Mitgliedern der Einsatzgruppe C unter logistischer Mithilfe der 17. Armee in einen Stollen des ehemaligen Gips-Bergwerks verfrachtet und dort 50–70 Meter unter der Erde bei lebendigem Leibe eingemauert. Um die Aktion zu vertuschen, wurden die Wände des Stollens abgesprengt. Im September 1943, nach der Befreiung der Stadt durch die Rote Armee im Rahmen der Donezbecken-Operation, wurden die Leichen entdeckt und geborgen. Da die Leichen aufgrund der ungewöhnlichen Klimaverhältnisse im Stollen (permanente Temperatur von +12°–14° sowie eine Luftfeuchtigkeit von 88–90 %) nicht verwest, sondern mumifiziert waren, konnte eine Reihe von ihnen identifiziert werden.[7] An der Stelle, wo im Januar 1942 die Juden der Ortschaft eingemauert wurden, befindet sich heute zum Gedenken die „Mauer der Tränen“.

1950 wurde in einem ehemaligen Kalkbergwerk die Bachmuter Sektfabrik (Krimsekt) eingerichtet. Sie produziert Sekt aus Trauben von der Halbinsel Krim.

Im Spiegel online wird aktuell berichtet:

Der Gründer der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat einem Bericht zufolge den erbitterten Vorstoß zur Einnahme der ukrainischen Kleinstadt Bachmut mit riesigen Tunnelsystemen dort begründet, in denen Truppen und Panzer Unterschlupf finden könnten. »Das Sahnehäubchen obendrauf ist das Minensystem von Soledar und Bachmut, das eigentlich ein Netz unterirdischer Städte ist«, erklärte Prigoschin am Samstag nach Reuters-Angaben über Telegram. »Es kann nicht nur eine große Gruppe von Menschen in einer Tiefe von 80 bis 100 Metern aufnehmen, sondern auch Panzer und Schützenpanzer können sich darin bewegen.«

Seit dem Ersten Weltkrieg würden in diesen Tunneln Waffen gelagert. Bachmut sei ein wichtiges Logistikzentrum mit einzigartigen Verteidigungsstellungen.

 

 

@andreas_grassl

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♬ Suspense, horror, piano and music box – takaya

Die ganze Welt ist wahrscheinlich untertunnelt. Was sich da unten so tumnelt und vor sich geht, sollen wir nicht so genau wissen.

 

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bachmut
https://www.spiegel.de/ausland/jewgeni-prigoschin-wagner-chef-fabuliert-ueber-unterirdische-staedte-bei-bachmut-a-85f2890a-955c-46b3-aab1-af9e9132bb4d

 

 

 

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Einst war Bachmut für seine Weinberge und Salzbergwerke bekannt – doch die Schlacht um die Stadt hat alles in Schutt und Asche gelegt. Das Leben an der Front ist ein ständiger Kampf ums Überleben.

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